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hoeckerlinie01HÖCKERLINIE - Ausstellung von PETER STOLLENWERK im Kabinett des KuK
18.02.-11.03.2018

Für die meisten ist der Westwall nichts anderes als eine steingewordene Scheußlichkeit in der Natur. Im Geist der Moderne ist er mit seiner ästhetischen Komplexität und skulpturalen Durchschlagskraft aber durchaus auch Kunst – jedenfalls um ein Vielfaches mehr Kunst als die kitschverliebten Gemälde ihres größenwahnsinnigen Erbauers.
So wie die unnahbaren, wie verplombt wirkenden Volumina eines Ulrich Rückriem, Joachim Bandau oder Richard Serra, verfügt der Westwall über dieselbe ästhetische Qualität, ohne weiteres Zutun, quasi kostenlos als Objet trouvé vor unserer Haustür.

hoeckerlinie02hoeckerlinie03In den Jahren zwischen 2014 und 2017 widmete sich Peter Stollenwerk der fotografischen Dokumentation dieser steingewordenen Provokation. Dabei sind seine Aufnahmen sachlich, kalt, möglichst objektiv und widerstehen der Versuchung mit spektakulären Perspektiven oder krassen Farb- und Helligkeitskontrasten emotional zu dramatisieren.

Stollenwerk lässt den Westwall für sich selber sprechen, lässt ihn als das stehen stehen was er ist: Eine 600 Kilometer lange chinesische Mauer des Brutalismus in der die Eifellandschaft quasi erfriert.
Ohne es zu wollen haben die Erbauer ein entlarvendes Denkmal ihrer toten Seelen (die paramilitärische Bautruppe des Objekts hieß sinnigerweise „Todt“) hinterlassen.
Dabei ist es durchaus von makaberen Witz, dass eine der hier gezeigten Aufnahmen, „Paustenbach“, eine auffällige Ähnlichkeit mit dem Holocaust-Mahnmal von Peter Eisenman und Richard Serra aufweist.
(gb)

Peter Stollenwerk zu seiner Arbeit:
„Bei der Höckerlinie aber hat mich aber weniger der zweifelhafte militärische Nutzen interessiert als vielmehr die immer noch abweisende Wirkung des seit rund 80 Jahren als selbstverständlich hingenommenen Betonbauwerks, das die Landschaft durchzieht. Als Fotograf habe ich die Höckerlinie zwischen Monschau und Aachen stets als Skulptur in der Landschaft als Teil meiner Heimat mit ihrer eigenartigen Ästhetik wahrgenommen. Mensch und Natur haben sich mit den Panzersperren längst arrangiert. Mal dienen sie als wilde Müllabladeplätze oder als Fundament für Viehunterstände. Es haben sich Biotope entwickelt und Rückzugsgebiete für scheue Tiere.“

Peter Stollenwerk – "Höckerlinie"
18.02.-11.03.2018

Eine Ausstellung des Projekts SHIFT im Kabinett des KuK
Eröffnung am Sonntag, den 18.2., 12 Uhr, parallel zur Eröffnung der Jessica Lange Ausstellung

 


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