Johanna Reich: Lea und Lina Scheynius

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Foto-Information

HEROINES UND AMAZONEN
„We could be Hero(in)es just for one day“ David Bowie, Heroes, 1977

HEROINES
Junge Mädchen werden gebeten, das Bild einer berühmten Persönlichkeit, die sie aufgrund von Charakter, Lebens-lauf oder einer speziellen Begabung fasziniert, auszuwählen. Dieses Bild wird auf das Gesicht der Teilnehmerin projiziert und mit der Kamera festgehalten. In der Verschmelzung von Projektion und Gesicht entsteht ein neues, eigenständiges Portrait, das seine Energie aus dem Spannungsfeld zwischen ikonenhafter Inszenierung und alltäglicher Gegenwart schöpft; es entsteht eine Heroine, benannt nach den Halbgöttinnen der Antike.
Die Arbeit Heroines nimmt sich die in den Traumfabriken und den Massenmedien erzeugten Bilder und führt vor Augen, wie sich idealisierte, gleichzeitig weit entfernte Persönlichkeiten, mit den Identitäten junger Mädchen vermischen.

AMAZONEN
Als Gegenpart hierzu führte Johanna Reich zahllose Gespräche mit Frauen zwischen 30 und 95 Jahren und zeich-net dabei ein zeitgenössische Bild der Frau in unserer Gesellschaft und den Wandel ihrer Rolle zwischen 1945 bis 2015. Sie zitiert mit dieser Arbeitsweise das Vorgehen des Soziologen Pierre Bourdieu, dessen Werk La distinction. Critique sociale du jugement (Die feinen Unterschiede) auch auf dem Sammeln von zeithistorischen Tondokumenenten basiert. Bourdieu weist in seinem Werk auf, dass Geschmack von der Gesellschaft geprägt wird und nicht individuell entsteht. In ihren Interviews untersucht Johanna Reich, inwieweit Rollenverhalten gesellschaftlichen Strömungen unterliegt oder individuellen Entscheidungen.
Das Archiv der Ton und Bildaufnahmen wird kontinuierlich erweitert und ist online verfügbar unter:
https://heroinesundamazonen.wordpress.com/interviews/

 

Foto-Details


Titel: Heroines | Lea und Lina Scheynius
Fotografin: Johanna Reich
Jahr: 2013-2015
Format: Größe variabel
Art: C-Prints auf Alu-Dibond

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